Es gibt unzählige Worte, um das Muttersein zu beschreiben: erfüllend, bedingungslos, liebevoll. Aber es gibt auch ein Wort, das allzu oft verschwiegen wird: überfordernd. Als Mutter kann man sich manchmal in einem Strudel aus Verantwortung und Aufgaben gefangen fühlen und das Gefühl der Überforderung kann überwältigend sein. Manchmal könnte man einfach nur laut schreien oder möchte zusammenbrechen. Doch trotz der Schwierigkeiten, die das Muttersein mit sich bringt, möchte ich dir Mut machen: Du bist stärker als du denkst!
Auch wenn uns in der Werbung, in Filmen und auf Instagram all die glücklichen und strahlenden Mütter entgegenlächeln, kann ich dir zwei Dinge sagen: 1. Das ist nicht die Realität. Instagram zeigt immer nur die strahlenden Momente und 2. Du bist nicht allein! Es gibt zahllose Mütter, die das Gefühl der Überforderung teilen. Wenn Du auf Schul- oder Kindergartenfesten, bei Abholen der Kinder vom Spielen, oder von Kindergeburtstagen mit anderen Müttern ins Gespräch kommst, wirst Du raushören, dass auch sie ganz ähnliche Gefühle und Probleme haben. Es ist wichtig sich mit anderen auszutauschen, um zu erkennen, dass deine Gefühle normal sind und dass es Wege gibt, mit ihnen umzugehen.
Mutter zu sein erfordert eine unglaubliche Stärke. In unserer Zeit möglicherweise noch mehr als in früheren Zeiten. Wir müssen nicht nur zwischen der Fürsorge fürs Kind und dem Haushalt, sowie allen damit verbundenen Aufgaben jonglieren, sondern wir wollen auch in unserem eigenen Job und ggf. einer Karriere erfolgreich sein. Das ist ein wahres Kunststück. Du bist viel stärker, als Du dir selbst zugestehst. Die Fähigkeit, wie Du dich immer wieder aufrappelst und weitermachst, ist unglaublich. Sei nicht so hart zu Dir, auch wenn mal etwas nicht perfekt ist. Du bist eine bewundernswerte Frau!
Oft versuchen wir Mütter alles perfekt zu machen und setzen uns damit selbst unter Druck. Wir können nicht alle Rollen, die wir im Leben haben, perfekt erfüllen. Es ist wichtig, Prioritäten zu setzen. Konzentriere Dich auf das Wesentliche und erlaube dir, gewisse Dinge loszulassen. Lenke deine Energie auf die Dinge, die dir wirklich wichtig sind. Du wirst merken, wie das Erleichterung schafft und die Überforderung sich allmählich auflöst.
Bei all der Verantwortung, die auf uns Müttern lastet, vergessen wir oft, uns um uns selbst zu kümmern. Dabei ist Selbstfürsorge so enorm wichtig, damit du genug Kraft hast um für deine Kinder und deine Familie zu sorgen. Nimm dir bewusst Zeit, um dich zu erholen und aufzutanken. Mache jeden Tag etwas, das dir Freude bereitet – Lesen, Malen, ein heißes Bad nehmen. Gönne dir ein paar entspannte Minuten nur für dich, um neue Energie zu tanken. Du verdienst es, Zeit für dich selbst zu haben. Auch wenn du das Gefühl hast, es gibt keine Zeit und keinen Raum dafür, dann nutze die kleinen Momente. Lass die Wäsche ungebügelt und leg dich einfach mal kurz hin oder schreib deine Gedanken zum Tag auf. Selbst ein paar Minuten Entspannung in Abendstunden sind schon viel wert, wenn die Kinder im Bett sind. Plane sie dir fest ein.
Schließlich gebe ich dir noch ein bisschen Hoffnung für die Zukunft mit auf den Weg. Die Überforderung, die du jetzt fühlst, wird nicht ewig andauern. Die Kinder werden älter, und mit jedem Tag auch ein Stück selbstständiger. Du wirst neue Wege finden, um mit den Herausforderungen des Mutterseins umzugehen. Vertraue darauf, dass du die Kraft und die Fähigkeiten hast, um jede Hürde zu meistern. Scheue dich nicht auch mal um Hilfe zu bitten. Die Überforderung als Mutter ist eine vorübergehende Etappe auf deinem Weg. Sie lässt dich über dich hinauswachsen.
Lass dich nicht von der Überforderung des Mutterseins entmutigen. Es ist eine Reise voller Höhen und Tiefen, aber es ist auch eine Reise, die mit Freude, Liebe und unvergesslichen Momenten gefüllt ist. Wenn Du dich aber im Moment verloren fühlst, dann biete ich dir gern ein kostenfreies Erstgespräch bei mir an. In der Therapie können wir dann gemeinsam schauen, wo Du steckengeblieben bist und was deine nächsten Schritte sind.
Selbstverständlich können die beschriebenen Gefühle auch auf Väter zutreffen. Darauf werde in einem gesonderten Beitrag eingehen.