Kinder stärken

Kinder stärken
Wie können wir unsere Kinder in schwierigen Zeiten stärken?

Nicht nur uns Erwachsenen hat die Pandemie in den letzten 2 Jahren zu schaffen gemacht. Auch unsere Kinder wurden aus jeglichem Rhythmus herausgerissen. Ob Schule oder Kita, es fehlten die Kinder um sie herum, die Erzieher und Lehrer. Sämtliche Einflussfaktoren außerhalb der häuslichen Gemeinschaft fielen ganz oder zum Teil weg. Sowohl die Eltern, als auch die Kinder waren mit dieser Situation überfordert. Die Eltern, die in den meisten Fällen keine pädagogische Ausbildung hatten, mussten diese entstandenen Lücken füllen. Nebenbei hatten sie natürlich ihre eigenen Pflichten als Berufstätige zu erfüllen und somit zwei Jobs auf einmal, was vielfach zu zusätzlicher Belastung führte.

Alle haben diese Krise nach bestem Wissen und Gewissen gemeistert, mit mehr oder weniger schweren Folgen. Die Zahl der psychischen Erkrankungen ist in den letzten 2 Jahren erheblich gestiegen, nicht nur bei Erwachsenen. Besonders Jugendliche und Kinder leiden vermehrt unter psychischen Störungen.

Warum Kinder feste Routinen brauchen

Kinder lernen in ihren verschiedenen Entwicklungsphasen wie ihr Körper funktioniert, wie sie zunehmend Kontrolle über sich erhalten, welche Wirkung sie auf die Außenwelt haben und wie sie ihr Leben aktiv gestalten und sich in der Welt zurecht finden können.

Was Kinder dabei unterstützt ist Regelmäßigkeit. Feste Abläufe und Rituale schaffen Sicherheit und helfen dem Gehirn die erlernten Fähigkeiten besser zu verankern. Fehlt diese Sicherheit, kann dies zu Überforderung führen, die sich in ängstlichem, übersensiblem Verhalten, erneutem Einnässen oder -koten, Aufmerksamkeits- und Lernstörungen, Zwangshandlungen sowie psychosomatischen Erkrankungen äußern kann.

Eine Studie aus dem Jahr 1977 „Influence of Life Events and Family Routines on Childhood Respiratory Tract Illness“ zeigte den Zusammenhang von fehlenden Familienroutinen und Ritualen und einem erhöhten Auftreten von Atemwegserkrankungen bei Kindern auf. Auch eine Familienstudie der AOK aus dem Jahr 2010 besagte, dass Routinen und Rituale die Gesundheit von Kindern fördern.

Wie können Eltern ihre Kinder unterstützen?

Oft sind es schon kleine Dinge, wie ein Einschlafritual, oder eine im Familienverband gemeinsam eingenommene Mahlzeit, die den Kindern Sicherheit und Verbindlichkeit vermitteln kann. Gesellschaftsspiele stärken nicht nur den Zusammenhalt, sondern fördern verschiedene Fähigkeiten wie Konzentration, Geduld und Aufmerksamkeit. Wer selber musiziert, erlernt auch dadurch ein Rhythmusgefühl welches sich wiederum positiv auf die körperliche und geistige Entwicklung auswirken kann.

Beim Lernen zuhause ist es sinnvoll auf eine gute Struktur und Aufgabeneinteilung zu achten. Hierbei kann man sich an den Schulzeiten orientieren. Ausreichend Pausen sind wichtig. Ein kleiner Snack und ein warmes Mittagessen helfen Kraft zu tanken. Das Spielen an frischer Luft, eine Runde mit dem Fahrrad oder auf Inline Skates fahren hilft dem Gehirn das Gelernte zu verarbeiten. Auch einfache kleine Bewegungsübungen oder Kinderyoga können hierbei helfen und eine Abwechslung zur Konzentration auf die Aufgaben bieten.

Es geht nicht darum, den Kindern den ganzen Tag von A bis Z durchzuplanen. Sie dürfen und sollen auch Phasen der Langeweile durchleben um zu lernen welche Möglichkeiten sie haben, diese für sich zu füllen. Viel mehr geht es darum, die Zeit der Pflichterfüllung effektiv zu gestalten und ihnen in dieser Zeit einen strukturellen Rahmen zu geben, damit die Freizeit auch wirklich eine Zeit des Spielens und der Entspannung sein kann.

Wenn Sie Fagen haben oder Unterstützung brauchen, kontaktieren Sie mich. Ich berate Sie gern.

 

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